Technologie-Rebellen mit Konzept
Seit gut einem Jahr arbeitet ein kleines unabhängiges Bosch-Team mit Sitz an der ETH in Zürich an innovativen Lösungen rund ums Internet der Dinge (Internet of Things: IoT). Der neue Projektbereich nennt sich «Bosch Digital Solutions». Entstanden ist dieser Bereich aus dem Bosch IoT Lab, einer 2012 gegründeten Kooperation zwischen der Robert Bosch GmbH, der ETH Zürich und der Uni St. Gallen (HSG).
Innovative Lösungen für reelle Probleme
Der Leiter des Bosch IoT Labs, Timo Gessmann, gilt als erfahrener Leader und Vermittler zwischen Uni und Industrie und übernimmt nun zusätzlich die Verantwortung von Bosch Digital Solutions. Zu seinem Team gehören Moritz Kaminski, Business Development, Dominic Wörner, Solution Architect, und Philipp Etschel, Solution Developer. Mit ihren Kompetenzen stellen die Experten sicher, dass die innovativen Projekte erfolgsversprechend auf dem Markt umgesetzt werden können. «Im Bosch IoT Lab erforschen wir gemeinsam mit akademischen Institutionen vor allem neue IoT-Anwendungen. Anschliessend bereitet Bosch Digital Solutions oder ein anderer Bereich von Bosch das jeweilige Projekt für den Markteintritt und die Industrialisierung vor“, erklärt Timo das Zusammenspiel vom Bosch IoT Lab und Bosch Digital Solutions.
Wenn man nach der Motivation fragt, wird schnell klar, dass es dem Team weniger um harte Ziele, als um einen intrinsischen Antrieb geht. «Wir möchten ein neues Modell für ein neues Zeitalter schaffen - wir sind ein Lösungsanbieter. Wir kombinieren führende Digital- und Technologiekompetenz im IoT mit dem fundierten Branchenwissen und der Erfahrung, für die Bosch bekannt ist», führt Timo aus. «Wir haben den Vorteil, dass wir wie ein Start-up innerhalb von Bosch arbeiten können. Wir haben ein hohes Mass an Freiheit, wodurch wir unabhängige Projekte direkt mit Kunden in einem sehr schnellen Tempo umsetzen können. Zudem profitieren wir von den grossen Netzwerken von Bosch, der ETH und der HSG. Um mit Kunden und weiteren Interessierten in Kontakt zu kommen, nehmen wir auch aktiv an Meetups in Zürich oder in Zug teil und präsentieren uns auf Konferenzen. »
Blockchain für die nächste IoT-Generation
Vor allem in der Blockchain-Technologie sieht das Team viele Möglichkeiten. «Blockchain wird oft in einen Topf mit Bitcoins geworfen und so nur der Finanzwirtschaft zugeschrieben. Dabei ist Blockchain viel mehr. Sie hat ein enormes Zukunftspotential in vielen weiteren Bereichen der Gesellschaft. Die Technologie kann zum Beispiel dazu beitragen, eine Vielzahl von Problemen auf der Welt zu lösen oder zu mindern, wie etwa den Zugang zu erneuerbaren Energien (Sharing Economy) für alle Menschen», erklärt Timo.
Bereits heute gibt es ein erstes spruchreifes Blockchain Projekt mit dem Namen «Caranty». Bei jedem dritten Gebrauchtwagen in Deutschland ist laut dem TÜV Rheinland und ADAC der Tachostand manipuliert; und nur selten fällt das auf. Bei dem von Bosch Digital Solutions entwickelten Service «Caranty» geht es genau um dieses Thema. Das Ziel: Den Tachobetrug bei Fahrzeugen zu verhindern. Das Auto sendet in regelmässigen Abständen den Tachostand an eine sichere und weltweit verfügbare dezentrale Datenbank. Die Echtheit der Angaben wird über ein Zertifikat nachgewiesen. Alle übertragenen Daten werden zudem kryptografisch verschlüsselt und können ausschliesslich vom Fahrzeugbesitzer gelesen werden. Mehr zu Caranty.